Bezahltrends der deutschen Gen Z und das Potential von Pay by Bank
Große Online-Händler wissen, dass die Erwartungen der Kund*innen beim Online-Shopping höher sind, als je zuvor. Neue Technologien haben die Möglichkeiten des E-Commerce erheblich erweitert und auf den Händlern lastet großer Druck, das Nutzererlebnis zu verbessern. Vor allem beim Bezahlvorgang kommen die hohen Kundenerwartungen zum Vorschein – einem der wichtigsten Schritte des Kaufprozesses, um Profite zu generieren.
Viele Kund*innen erwarten einen einfachen und reibungslosen Bezahlprozess beim Online-Shopping. Hohe Warenkorbabbruchraten zeigen, dass viele Kund*innen ihren Einkauf dort fortsetzen, wo ihre Anforderungen erfüllt werden. Um den Anforderungen an ein besseres Zahlungserlebnis gerecht zu werden, müssen Händler die relevanten Aspekte ihrer Kund*innen auf nationaler Ebene verstehen. Händler, die in Deutschland erfolgreich sein wollen, müssen die Zahlungspräferenzen deutscher Kund*innen genauestens ergründen.
Worauf sollten Händler und Zahlungsanbieter achten, wenn sie Zahlungen in Deutschland anbieten? Dieser Artikel analysiert die Ergebnisse der von Brite Payments durchgeführten Studie zu den Zahlungspräferenzen über 2.000 deutscher Verbraucher*innen.
Akzeptanz neuer Zahlungswege
In Deutschland gewinnen bargeldlose und digitale Zahlungsmethoden zunehmend an Bedeutung. Obwohl Deutschland lange als bargeldorientiert galt, hat die Ausbreitung des E-Commerce eine neue Generation deutscher Verbraucher*innen hervorgebracht, die offen für neue Zahlungsoptionen sind.
Vielfach wird angenommen, dass deutsche Online-Kund*innen Zahlungsmethoden weitaus vorsichtiger auswählen, als Online-Kund*innen anderer Regionen Europas. Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass die Offenheit für neue Zahlungsmethoden vor allem generationsbedingt ist.
So stehen 25% der deutschen Nutzer*innen neuen Online-Zahlungsmethoden offen gegenüber, während 40% der Befragten neue Methoden ablehnen. Dies zeigt: Obwohl sich deutsche Verbraucher*innen neuen Optionen nicht gänzlich verschließen, ist ein Mentalitätswechsel dennoch notwendig.
37,2% der Befragten gaben außerdem an, neuen Online-Zahlungsmethoden neutral gegenüberzustehen. Diese Zahlen wirken auf den ersten Blick entmutigend, verdeutlicht jedoch, dass es für Online-Händler und Zahlungsanbietern eine Chance gibt, die Einstellung der Nutzer*innen zu ändern und sie für neue, anforderungsgerechte Zahlungsmethoden zu begeistern.
Bezahlvorlieben im Generationenvergleich
Die Instant Economy hat die Erwartungen der Verbraucher*innen grundlegend verändert und schnelle Die Offenheit für neue Zahlungsmethoden scheint vor allem vom Alter abhängig zu sein. Gerade jüngere Generationen stehen neuen Zahlungsmethoden deutlich aufgeschlossener gegenüber als ältere Generationen.
Im Vergleich der Generationen zeigt sich die Gruppe der über 60-Jährigen am zurückhaltendsten bei der Akzeptanz neuer Zahlungsmethoden. Gerade einmal die Hälfte von ihnen gab an, neuen Zahlungsmethoden gegenüber offen zu sein. Im Gegensatz dazu sind 29,9% der Millennials (Deutsche im Alter zwischen 30-39 Jahren) und 30% der Gen Z (Deutsche im Alter zwischen 18-29 Jahre) sehr aufgeschlossen für neue Zahlungsoptionen.
Angesichts dessen überrascht es kaum, dass digitale Wallets sich zur bevorzugten Zahlungsmethode junger Menschen in Deutschland etabliert haben. 34,8% der Gen Z nutzen digitale Wallets wöchentlich oder täglich, während 62,6% digitale Wallets mindestens monatlich verwenden. Damit steigt die Nutzung digitaler Wallets innerhalb eines Jahres um 4,4 Prozentpunkte – von 58,2% im Jahr 2024 auf 62,6% im Jahr 2025.
Kreditkarten verlieren hingegen bei der jungen Generation an Bedeutung. Lediglich 32.0% nutzen Kreditkarten mindestens monatlich, während 45,0% noch nie eine Kreditkarte verwendet haben.
Die Präferenzen junger Online-Kund*innen in Deutschland deuten folglich stark auf einen Bedarf an schnellen, sicheren und effizienten Zahlungslösungen hin.
Pay by Bank
Die Zahlungsmethode mit dem zweitgrößten Zuwachs an Beliebtheit ist Pay by Bank. Der Nutzeranteil von Pay by Bank innerhalb der Gen Z wuchs um 3,4 Prozentpunkte von 42,7% im Jahr 2024 zu 46,1% im Jahr 2025.
Unser Pay by Bank Überblick bietet eine detaillierte Beschreibung der Zahlungsmethode. Einfach erklärt ermöglicht Pay by Bank die Abwicklung von Zahlungen direkt zwischen zwei Bankkonten – ohne die Notwendigkeit von Kartennetzwerken oder traditionellen Zahlungsanbietern.
Die Vorteile von Pay by Bank liegen in den geringen Kosten im Vergleich zu klassischen Kartenzahlungen sowie der hohen Sicherheit und Schnelligkeit. Diese Vorteile werden durch die Nutzung von Open Banking und sicheren Bank-Schnittstellen ermöglicht, die durch die PSD2 reguliert sind. Mit der Einführung von Open Banking hat Pay by Bank stetig an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung ermöglicht nicht nur Zahlungen in Echtzeit, sondern verändert den europäischen Zahlungsverkehr grundlegend.
Auch in Deutschland gewinnt Pay by Bank zunehmend an Bedeutung. Unsere Umfrage zeigt, dass die Vertrautheit mit der Zahlungsmethode von 66,9% im Jahr 2024 auf 72,4% im Jahr 2025 gestiegen ist. Bereits die erstmalige erfolgreiche Nutzung von Pay by Bank birgt großes Potential, was durch die hohe Wiedernutzungsrate von 75,3% der Pay-by-Bank-Nutzer*innen verdeutlicht wird.
Pay by Bank ist bei der jungen Generation (18- bis 29- Jährige) bereits gut etabliert. Bemerkenswerte 81% gaben an, mit der Zahlungsmethode vertraut zu sein und 46,1% nutzen Pay by Bank mindestens monatlich. Nur ein kleiner Teil dieser Altersgruppe (23,4%) hat Pay by Bank noch nicht ausprobiert. Während Pay by Bank bei der Gen Z eine hohe Bekanntheit aufweist, ist die Vertrautheit über andere Altersgruppen in Deutschland hinweg mit lediglich 35% noch gering ausgeprägt.
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